Entwicklungskrisen, die oft mit Ängsten, verändertem Verhalten, Leistungsabfall, Stimmungsschwankungen verbunden sind, gehören zur menschlichen Entwicklung dazu. Es ist nicht leicht zu beurteilen, ob ein Kind in einer „normalen Entwicklungskrise” steckt oder bereits Symptome zeigt, die eine psychotherapeutische Behandlung notwendig machen.
Wann ist eine kinderpsychotherapeutische Behandlung sinnvoll?
Beispielsweise bei:
- Störungen der Körperfunktionen aus psychischen Ursachen
- anhaltenden Schlafstörungen
- Essstörungen
- Stuhlverhalten, Einnässen
- Selbstverletzungen, Suizidgedanken
- familiären Krisen und Belastungen
- nach traumatisierenden Erlebnissen (z.B.: Verlust, Unfall, schwere Erkrankungen…)
- Schulverweigerung, Schulangst, Versagensängste
- Isolation, depressives Verhalten
- Hyperaktivität
Erstkontakt und Auftragsklärung
Psychotherapie für Kinder schließt immer Elterngespräche, manchmal auch Familiensitzungen mit ein.
In einem Erstgespräch mit den Eltern bzw. Bezugspersonen des Kindes werden deren Anliegen und Erwartungen an die Psychotherapie geklärt.
Die ersten 3 Stunden mit dem Kind dienen dem Kennenlernen von Therapeutin und Kind.
In dem darauffolgenden Eltern- bzw. Familiengespräch werden folgende Fragen geklärt:
- Setting (Stundenfrequenz, Frequenz der Elterngespräche, voraussichtliche Therapielänge)
- ob weitere diagnostische bzw. therapeutische Maßnahmen nötig sind (meist psychologische bzw. medizinische Abklärung bzw. Behandlung)
- Therapieziele
Was passiert in einer kinderpsychotherapeutischen Behandlung?
In der psychotherapeutischen Behandlung kann das Kind in „seiner Sprache” (Rollenspiel, Malen, Formen, Gestalten, Bewegung und Musik, Gespräche, Geschichten, Spiel …) seine Gefühle und Ängste ausdrücken. Die Psychotherapeutin. nimmt wahr, bestätigt und benennt die Konflikte und Nöte des Kindes. Gemeinsam wird im Spiel nach neuen Lösungsmöglichkeiten gesucht.
Ebenso wichtig ist die Stärkung des kindlichen Selbstwertes und der Identität. Die verschiedensten Seiten des Kindes werden in der Begegnung erfahr- und erlebbar. Durch das zur Verfügung stellen des „Erlebnisraumes Therapie” kann das Kind auch verborgene Anteile zeigen und lernt, diese für seine Entwicklung positiv zu nützen.